Hersteller priorisieren grosse, teure Elektroautos

Noch sind Elektroautos nicht für alle zugänglich. In einer kürzlich publizierten Studie stellt Transport&Environment (T&E) fest, dass noch immer zu wenige kleine und bezahlbare Elektroautomodelle verfügbar sind. Zu diesem Schluss kommt T&E in einer Studie, in der die Organisation Verkaufszahlen sowie das Marktangebot in verschiedenen EU-Ländern untersuchte.

T&E stellt fest, dass Hersteller von Elektroautos einen zu starken Fokus auf grosse und teure Autos wie SUVs legten. „Die europäischen Autohersteller behindern die Einführung von E-Fahrzeugen auf dem Massenmarkt, weil sie erschwingliche Modelle nicht schneller und in größeren Stückzahlen auf den Markt bringen. Die unverhältnismässige Konzentration der Hersteller auf große Geländewagen und Premium-Modelle führt dazu, dass wir zu wenige Autos für den Massenmarkt und zu hohe Preise haben“, sagt Anna Krajinska, Hauptautorin der Studie und Vehicle Manager bei T&E.

Zu wenig Autos für den Massenmarkt

Nur 17% der im Jahr 2023 in den untersuchten EU-Ländern verkauften Elektroautos sind preisgünstige Kompaktmodelle (B-Segment). Bei den Autos mit Verbrennungsmotor sieht es anders aus: Dort waren laut der Studie 37% der verkauften Autos günstige Kompaktmodelle. Hingegen sind 28 % der Elektroauto-Verkäufe in der oberen Mittelklasse (Segmente D & E) zu verorten, verglichen mit nur 13 % der neuen Autos mit Verbrennungsmotor, so die Analyse von T&E.

Die Zahlen spiegeln sich auch im Marktangebot wider: Von den zwischen den Jahren 2018 und 2023 auf den Markt gebrachten Elektromodellen wurden 40 in den Segmenten A & B (Klein- und Kompaktwagen) eingeführt – in den Segmenten D & E (obere Mittelklasse) kamen im Gegensatz dazu 66 Modelle auf den Markt.

Trotz des evidenten Mangels an preiswerten Elektroautomodellen ist der Marktanteil von Elektroautos auf dem europäischen Markt um 2.5 Prozentpunkte auf insgesamt 14.6% Prozent gestiegen.

Weitere Informationen

• Zur Studie von T&E: Autohersteller bremsen Elektrifizierung aus: es fehlen günstige E-Autos für den Massenmarkt (19.2024)