«Jeder Liter zählt»

Ob Junglenker oder Berufsfahrerin, ob im Kleinwagen oder im schweren Nutzfahrzeug unterwegs, mit dem nötigen Wissen können alle Fahrzeuglenkerinnenund Fahrzeuglenker einen Beitrag leisten, um den Energieverbrauch und den CO₂-Ausstoss zu verringern. Unter dem strategischen Dach «Jeder Liter zählt» bündelt die Quality Alliance Eco-Drive (QAED) die Kräfte aller Akteurinnen und Akteure. «Jeder Liter zählt» motiviert sie, sich gemeinsam der Herausforderung zu stellen, CO₂-Emissionen zu reduzieren. Denn die Initiative betont, dass alle einen Beitrag leisten können und auch sollen.

Effizienz hat nämlich trotz moderner Technik viel mit der Fahrerin respektive dem Fahrer zu tun. Wie der Fahrstil optimiert werden kann, zeigen die zwölf EcoDrive-Tipps – unabhängig davon, ob jemand mit einem Verbrenner, einem Hybrid-, einem Plug-in-Hybrid oder einem Elektroauto unterwegs ist. Denn wer in Anbetracht der unglaublichen Entwicklungen in der Fahrzeugtechnologie denkt, dass Fahrzeuge alles selber machen, irrt. Davon sind wir noch weit entfernt. Nach wie vor hat die Fahrweise einen massiven Einfluss auf den Treibstoff- respektive den Energieverbrauch und auch auf die Sicherheit.

Würde nur schon bei der Hälfte der möglichen Momente der Motor abgestellt, liessen sich in der Schweiz 50 bis 60 Millionen Liter Treibstoff pro Jahr sparen.

Enormes Einsparpotenzial …

Nimmt man die Summe aller Autofahrerinnen und Autofahrer, ist das Einsparpotenzial enorm: Laut Schätzung von Fachleuten liessen sich alleine in der Schweiz durch bewusstes Fahren von Personenwagen zehn Prozent des Treibstoffverbrauchs pro Jahr einsparen. Das entspricht rund 450 Millionen Litern Benzin. Rechnet man die Lastwagen dazu, sind es total 525 Millionen Liter und 1,3 Millionen Tonnen CO₂.

Würde nur schon bei der Hälfte der möglichen Momente der Motor abgestellt, liessen sich in der Schweiz 50 bis 60 Millionen Liter Treibstoff respektive rund 100 Millionen Franken pro Jahr sparen. Mit dem richtigen Einsatz der Klimaanlage – ab 18 Grad Celsius, bei tieferen Temperaturen nur zum Entfeuchten – liessen sich circa 50 bis 70 Millionen Liter Benzin sparen.

… und erhebliche Wirkung

Christian Bach, Abteilungsleiter Fahrzeugantriebssysteme bei der Empa, hat die Relevanz der Fahrweise im Anschluss an die Mitgliederversammlung der QAED vom 17. November 2021 in einem Referat eindrücklich auf den Punkt gebracht: «Die CO₂-Minderung muss rasch erfolgen; auch im Fahrzeugbereich. Der Umstieg auf alternative Antriebe und erneuerbare Energien ist sehr wichtig, dauert aber zu lange. Massnahmen an der Bestandsflotte sind etwas aus dem Fokus geraten, hätten aber eine erhebliche Wirkung. Gelingt es beispielsweise, die Verbräuche durch Massnahmen an den bestehenden Fahrzeugen, zum Beispiel korrekter Reifendruck oder Gewichtsreduktion und ökologisches Fahren, um 10 Prozent abzusenken, würde dies der Einführung mehrerer hunderttausend Steckerfahrzeugen entsprechen.»