E-Autos und Tempo 30 senken den Lärm

Anlässlich des Tages gegen Lärm erinnert der VCS Verkehrs-Club der Schweiz an die gewichtige Rolle des Strassenverkehrs für die Lärmbelastung und mögliche Gegenmassnahmen.

  • Luca Maillard, Spezialist Fahrzeugbewertung eco-auto
  • 26. April 2023
Mehr als eine Million Menschen ist übermässigem Lärm ausgesetzt. Folgen sind Herz-Kreislaufkrankheiten und weitere gravierende Gesundheitsschäden.
Bild: VCS / Viviane Barben


In der Schweiz leiden mehr als eine Million Menschen jeden Tag und jede Nacht unter dem Lärm, der vom Strassenverkehr ausgeht. Diese Lärmbelastung führt zu Stress und schadet der Gesundheit. Laut dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) verursacht diese Belästigung externe Kosten in der Höhe von 2 Milliarden Schweizer Franken pro Jahr.

Bekannte Abhilfemassnahmen

Konkrete und wirksame Abhilfemassnahmen sind jedoch möglich. Die Ergebnisse einer Studie des Bundes zeigen dies deutlich. Beispielsweise würde eine konsequente Reduktion der Geschwindigkeit innerorts auf 30 km/h die Anzahl der Personen, die Lärm über den Grenzwerten ausgesetzt sind, um mehr als 50 % senken. Wird diese Massnahme mit einem elektrifizierten Autoverkehr kombiniert, steigt die Reduktion der Anzahl Betroffener sogar auf über 80% am Tag und 70% in der Nacht.

Die Elektrifizierung von Fahrzeugen macht Tempo-30-Zonen noch effektiver bei der Lärmbekämpfung.

Leise Elektrofahrzeuge

Der Lärmvorteil von Elektrofahrzeugen gegenüber Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor macht sich vor allem bei Geschwindigkeiten bis zu 30 km/h bemerkbar. Die Rollgeräusche sind bei tiefen Tempi gering und der Elektromotor erzeugt auch beim Beschleunigen kaum Geräusche. Durch die Elektrifizierung von besonders lauten Fahrzeugen wie LKWs oder Motorrädern könnte die Lärmbelastung noch stärker reduziert werden.

Konkret würde die Kombination von Geschwindigkeitsreduktion und Elektrifizierung die Lärmbelastung für mehr als 700'000 Menschen in der Schweiz unter die vom Bund festgelegten Grenzwerte senken. Für zahlreiche weitere Anwohnerinnen und Anwohner würde sich die Lebensqualität ebenfalls erhöhen.

Bundesgericht zu Lärmsanierung

Aufgrund neuer Erkenntnisse zur gesundheitsschädigenden Wirkung von Strassenlärm – und über die positive Wirkung von Tempo 30 als Lärmschutzmassnahme – hat das Bundesgericht Anfang April ein Urteil gefällt, das Lärmgeplagten in der ganzen Schweiz Hoffnung gibt. Der Kanton Luzern muss seine Lärmsanierung überprüfen. Mitteilung VCS Luzern zum Bundesgerichtsentscheid.

Was der VCS tut

Der VCS setzt sich aktiv für die Schaffung von Tempo-30-Zonen ein und bietet insbesondere einen Leitfaden zur Schaffung von Tempo-30-Zonen für Gemeinden an.

Der VCS setzt sich zudem für eine Reduktion des Autoverkehrs ein und fördert den Fuss- und Veloverkehr und die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel.

Falls ein Auto unerlässlich ist, zeigt die Plattform eco-auto.info, welche Modelle die Umwelt am wenigsten schädigen und wenig Lärm erzeugen.

Keywords: Elektro Politik