Euro 7-Entwurf: Schadstoffreduktion unter den Erwartungen
- anette.michel
- 10. November 2022
Die Europäische Kommission hat Ihren Vorschlag für die neue Schadstoffnorm Euro 7 für Fahrzeuge ab 2025 publiziert. Enthalten sind Grenzwerte für den Ausstoss von spezifischen Luftschadstoffen für Personenwagen, Nutzfahrzeuge, Lastwagen und Busse. Zusätzlich zu den bisherigen Schadstoffen soll neu auch der Ausstoss von Ammoniak limitiert werden. Die Grenzwerte sollen für Benzin- und Dieselfahrzeuge vereinheitlicht werden. Zudem schlägt die Kommission neu einen Grenzwert für Partikelemissionen aus Bremsabrieb vor, und die Grenzwerte sollen für eine grössere Bandbreite an Umwelt- und Fahrkonditionen Gültigkeit haben.
Umwelt- und Konsumentenorganisationen zeigen sich enttäuscht vom Kommissionsentwurf. Die Grenzwerte würden kaum verschärft und blieben weit hinter dem technisch und mit geringen Mehrkosten Machbaren zurück. Anna Krajinska, Managerin für Fahrzeugemissionen und Luftqualität bei T&E, kommentiert: "Die Vorschläge für Autos sind so schwach, dass die Autoindustrie sie selbst verfasst haben könnte. Trotz ihrer Rekordgewinne haben die Autohersteller der Kommission die Lüge verkauft, dass eine ehrgeizige Euro 7-Norm unerschwinglich sei. Die Tragödie ist, dass die giftige Umweltverschmutzung durch den Straßenverkehr jedes Jahr 70.000 Menschen tötet, und dieser Vorschlag tut so gut wie nichts, um dies zu verhindern. Er wird fast 100 Millionen hochgradig umweltschädliche Autos auf unsere Straßen bringen, die dort für die nächsten Jahrzehnte bleiben werden."
Änderungen sind noch möglich: Das Europäische Parlament und der Ministerrat werden den Entwurf nun beraten.
Weitere Infos
- Für bessere Luft: Euro 7
- Medienmitteilung der Europäischen Kommission (10.11.2022)
- Medienmitteilung von Transport & Environment (10.11.2022)
- Medienmitteilung von BEUC, Europäische Konsumentenorganisation (10.11.2022)