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RTS-Analyse: Autos werden immer grösser

  • Luca Maillard
  • 18. April 2024


"Länger, breiter, höher. Angetrieben von der SUV-Mode werden die Autos immer größer." RTS hat gemessen, wie sich die Größe der Personenwagen im Land verändert hat: Jedes Jahr werden die neu in Verkehr gebrachten Modelle um ein bis zwei Zentimeter länger. Seit 2011 sind sie um 16 Zentimeter gewachsen.

Die Breite der Autos folgt demselben Trend: Neuwagen werden alle zwei Jahre um etwa einen Zentimeter breiter, seit 2011 also um sechs Zentimeter. Laut RTS sind die derzeit in Verkehr gebrachten Autos im Durchschnitt 4.49 m lang und 1.84 m breit.

Wie kommt es zu dieser Veränderung des Fahrzeugbestands? In den letzten Jahren ist er vor allem auf den Erfolg von Sport Utility Vehicles (SUVs) zurückzuführen, deren Zahl explosionsartig angestiegen ist. Im Jahr 2023 machten SUVs die Hälfte aller verkauften Modelle aus, obwohl sie besonders klimaschädlich sind.

Umgerechnet auf die Fläche beansprucht ein Auto derzeit fast 8.3 Quadratmeter, vor einem Jahrzehnt waren es noch 7.7 Quadratmeter. Die Gesamtfläche des Fahrzeugbestands ist damit seit 2011 um 24 Prozent in die Höhe geschnellt. "Seite an Seite würden die 4.8 Millionen Personenwagen des Landes etwas mehr als 37 km2 bedecken, was der Fläche des Kantons Basel-Stadt entspricht", analysiert RTS.

Es geht auch anders – das Angebot muss aber stimmen

Derzeit gelten für Pkw dieselben Breitenbegrenzungen wie für Lastwagen. Eine Absurdität, meint die Organisation Transport & Environment (T&E), Partner des VCS, und fordert eine neue Regelung der Fahrzeuggrösse in Europa.

Eine Vorbildfunktion nimmt Japan ein: hier sind ein Drittel aller registrierten Autos sogenannte Kei-Cars, sehr kleine Fahrzeuge mit strikt begrenzten Dimensionen. In Japan sind sie populär dank Vorteilen beim Parkieren, bei den Steuern und der Autobahnmaut – und wegen des geringen Energieverbrauchs und damit tiefen Energiekosten.

Damit sich die Schweizer und Europäischen Fahrzeugflotten etwas an die Japanische angleichen könnten, müssten attraktive und insbesondere elektrische Kleinwagen auf dem Markt verfügbar sein. In Europa sind die Autofahrer stattdessen an Hersteller gebunden, die für die Elektrifizierung große und teure Modelle bevorzugen. Das Angebot an Kleinwagen ist in den letzten Jahren geschrumpft, obwohl der europäische Bau von kleinen Elektroautos wirtschaftlich möglich ist, wie T&E analysiert hat.