"Länger, breiter, höher. Angetrieben von der SUV-Mode werden die Autos
immer größer." RTS
hat gemessen, wie sich die Größe der Personenwagen im Land verändert hat:
Jedes Jahr werden die neu in Verkehr gebrachten Modelle um ein bis zwei
Zentimeter länger. Seit 2011 sind sie um 16 Zentimeter gewachsen.
Die Breite der Autos folgt demselben Trend: Neuwagen werden alle zwei Jahre
um etwa einen Zentimeter breiter, seit 2011 also um sechs Zentimeter. Laut RTS
sind die derzeit in Verkehr gebrachten Autos im Durchschnitt 4.49 m lang und 1.84
m breit.
Wie kommt es zu dieser Veränderung des Fahrzeugbestands? In den letzten
Jahren ist er vor allem auf den Erfolg von Sport Utility Vehicles (SUVs)
zurückzuführen, deren Zahl explosionsartig angestiegen ist. Im Jahr 2023 machten
SUVs die Hälfte aller verkauften Modelle aus, obwohl sie besonders
klimaschädlich sind.
Umgerechnet auf die Fläche beansprucht ein Auto derzeit fast 8.3
Quadratmeter, vor einem Jahrzehnt waren es noch 7.7 Quadratmeter. Die
Gesamtfläche des Fahrzeugbestands ist damit seit 2011 um 24 Prozent in die Höhe
geschnellt. "Seite an Seite würden die 4.8 Millionen Personenwagen des
Landes etwas mehr als 37 km2 bedecken, was der Fläche des Kantons
Basel-Stadt entspricht", analysiert RTS.
Es geht auch anders – das Angebot muss aber stimmen
Derzeit gelten für Pkw dieselben Breitenbegrenzungen wie für Lastwagen. Eine
Absurdität, meint die Organisation Transport & Environment (T&E),
Partner des VCS, und fordert eine neue Regelung
der Fahrzeuggrösse in Europa.
Eine Vorbildfunktion nimmt Japan ein: hier sind ein Drittel aller registrierten
Autos sogenannte Kei-Cars, sehr kleine Fahrzeuge mit strikt begrenzten
Dimensionen. In
Japan sind sie populär dank Vorteilen beim Parkieren, bei den Steuern und der
Autobahnmaut – und wegen des geringen Energieverbrauchs und damit tiefen
Energiekosten.
Damit sich die Schweizer und Europäischen Fahrzeugflotten etwas an die
Japanische angleichen könnten, müssten attraktive und insbesondere elektrische Kleinwagen
auf dem Markt verfügbar sein. In Europa sind
die Autofahrer stattdessen an Hersteller gebunden, die für die Elektrifizierung
große und teure Modelle bevorzugen. Das Angebot an Kleinwagen ist in den
letzten Jahren geschrumpft, obwohl der
europäische Bau von kleinen Elektroautos wirtschaftlich möglich ist, wie
T&E analysiert hat.