News

EU beschliesst "Verbrenner-Aus" ab 2035

  • Anette Michel
  • 29. März 2023


Ein Polit-Krimi hielt in den letzten Wochen ganz Europa in seinem Bann. Bereits Anfang März hätte das sogenannte "Verbrenner-Aus" der EU durch den Ministerrat bestätigt werden sollen. Eine Formalität, dachte man - hatten sich doch bereits alle Instanzen darauf geeinigt, dass die Neuwagenflotte ab 2035 kein CO2 mehr emittieren darf. Doch unerwartet scherte Deutschland aus und verweigerte in letzter Minute seine Zustimmung. Die an der deutschen Regierung beteiligte FDP forderte, dass Autos mit Verbrennungsmotor weiterhin zugelassen werden müssten, sofern sie mit aus erneuerbarer Energie hergestellten synthetischen Kraftstoffen - sogenannten E-Fuels - fahren würden. Nach wochenlangem Ringen gab die EU-Kommission nach und versprach, ein Gesetz vorzulegen, das mit E-Fuels betriebene Verbrenner auch über 2035 hinaus erlauben werde.

Grundsätzlich nur noch Elektromodelle

Noch ist offen, ob das E-Fuels-Schlupfloch tatsächlich erlassen werden wird. Auch wenn es soweit kommt, dürften Autos mit Verbrennungsmotor nach 2035 kaum noch eine Bedeutung haben. Zu ineffizient und teuer sind die E-Fuels, und die Autohersteller dürften ihre Elektrifizierungspläne nun trotz des Schlupflochs noch konsequenter vorantreiben.

Das Signal ist auch so ziemlich klar: ab 2035 kommen grundsätzlich nur noch Elektroautos (und Wasserstoffautos) auf Europas Strassen. Es ist ein wegweisender Entscheid für den Staatenverbund. In etlichen der Mitgliedstaaten erreichen Elektroautos noch kaum 5% Marktanteil.

Konkret wird das CO2-Emissionsziel der Neuwagenflotte ab 2035 um 100% reduziert, gegenüber 2021. Ab 2030 müssen die Neuwagen im Durchschnitt 55% weniger CO2 ausstossen als 2021 (50% weniger für leichte Nutzfahrzeuge).

Die Absenkziele der EU für den durchschnittlichen CO2-Ausstoss der Neuwagen. Reduktionen in % jeweils im Vergleich zu 2021.

Weitere Informationen