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SUVs stossen mehr CO₂ aus als Japan oder Deutschland

  • anette.michel
  • 4. Juni 2024


2023 waren 48% der weltweit verkauften Autos SUVs – ein neuer Rekord im Trend zu immer grösseren und schwereren Autos. Treibende Kräfte dahinter seien die Bedeutung von SUVs als Statussymbol, das Versprechen vom mehr Komfort oder die Marketingstrategien der führenden Autohersteller, so die IEA.

SUVs wiegen 200-300 kg mehr als ein durchschnittlicher Mittelklassewagen und brauchen in der Regel fast 0.3 m2 mehr Fläche. Dazu stossen sie etwa 20 % mehr Kohlendioxid (CO2) aus.

Heute ist mehr als jedes vierte Auto auf den Straßen der Welt ein SUV, die meisten davon fahren mit einem Verbrennungsmotor. Der Trend zu schwereren Autos erhöht den Energieverbrauch sowie die Nachfrage nach Batterierohstoffen.

In den Jahren 2022 und 2023 steigt der weltweite Ölverbrauch in direktem Zusammenhang mit SUVs um insgesamt mehr als 600 000 Barrel pro Tag, was mehr als ein Viertel des gesamten jährlichen Wachstums der Ölnachfrage ausmacht.

Die grossen, schweren Personenwagen waren im vergangenen Jahr für über 20 % des Anstiegs der weltweiten energiebedingten CO2-Emissionen verantwortlich. Würde man die SUV-Flotte nach Ländern aufschlüsseln, wäre sie der fünftgrösste CO2-Emittent der Welt und würde die Emissionen Japans und verschiedener anderer grosser Volkswirtschaften übertreffen.

SUVs machen Verbesserungen zunichte

Der Trend zu schwereren und weniger effizienten Fahrzeugen wie SUVs hat die in den letzten Jahrzehnten erzielten Verbesserungen bei Energieverbrauch und Emissionen weitgehend zunichte gemacht.

Außerdem sind SUVs aufgrund ihrer höheren Frontpartie problematisch für die Sicherheit von Fussgägerinnen und Fussgängern. Hinzu kommt, dass ihr grösserer Bedarf an Parkraum - etwa 10 % mehr als bei Mittelklassewagen - die Nutzung wertvoller Flächen in dichten Stadtgebieten für andere Zwecke einschränken kann.

Einige Länder wie Frankreich, Norwegen und Irland haben aus all diesen Gründen gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen oder prüfen diese, um die Nachfrage nach SUVs einzudämmen. Grossstädte wie Paris und Lyon haben höhere Parkgebühren eingeführt, die speziell auf SUVs in städtischen Gebieten abzielen.

Der Umstieg von fossil angetriebenen Autos auf Elektrofahrzeuge ist eine Schlüsselstrategie zur Erreichung der internationalen Energie- und Klimaziele. Für eine nachhaltige Zukunft sind jedoch auch Massnahmen wie die vernünftige Dimensionierung von Elektroautobatterien, Effizienzstandards sowie geringerer Materialbedarf von entscheidender Bedeutung.

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